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Autorenbildjuergsiegrist

music@home

Aktualisiert: 3. Aug. 2020



Diese Woche kam mit Beginn der Sommerferien eine der speziellsten Unterrichtsphasen, die ich je erlebt habe, zum (vorläufigen) Abschluss. Seit mehr als drei Monaten hat der Musikunterricht nur noch als Fernunterricht von zuhause aus stattgefunden. In einem Fach, das sonst sehr stark auch von der unmittelbaren Interaktion lebt, ist das sehr gewöhnungsbedürftig. Vom ersten Moment an habe ich versucht, das aktive Musizieren zuhause zu fördern. Neuartige Ablageformen wie OneNote ermöglichten, dass Resultate dieser Arbeit auch dokumentiert werden konnten. So habe ich in den letzten drei Monaten eine schöne Beispielsammlung von Resultaten aus dem musikalischen Fernunterricht anlegen können. Die Onlinedokumemtation im OneNote hat zusätzlich eine eher stärkere individuelle Betreuung ermöglicht, als das vorher im Regelunterricht möglich war. Schülerinnen und Schülern, die Ihre Aufgaben im OneNote abgelegt hatten, konnte ich mit Kommentaren und Hinweisen direkt wirksame Feedbacks geben. Leider war es schwierig, die Aktivität der regelmässigen Ablage von allen einzufordern, da es dafür keine wirklich verbindlichen Rahmenbedingungen gab. Somit profitierten diejenigen Schülerinnen und Schüler Fernunterricht am meisten, die ihre Arbeit auch transparent im OneNote dokumentieren konnten.

Es gab stärker als im Präsenzunterricht auch Schülerinnen und Schüler, die regelrecht abgetaucht sind. Ich habe dort zwar regelmässig gewisse Aufgaben mit persönlichen Videochats noch explizit eingefordert, jedoch konnte ich das unmöglich immer so machen, sonst wäre ich plötzlich Tag und Nacht mit Onlineunterricht beschäftigt gewesen. Es wäre jedoch ein Leichtes für mich gewesen, auf Grund der dokumentierten Übungsinhalte auch den Onlineunterricht zu bewerten.

Unfair war jedoch, dass die Schülerinnen und Schüler auf eine gute technische Infrastruktur angewiesen waren. Gewisse verfügten praktisch nur über das Handy und hatten ansonsten kein frei nutzbares Gerät zur Verfügung. Auch die Netzgeschwindigkeit und damit die Übertragungsqualitäten der Heimnetzwerke waren enorm unterschiedlich. Gewisse Schülerinnen oder Schüler konnten auf Grund der schlechten Übertragungsqualitäten die Kamera meist gar nicht nutzen.

In vielen Fällen war die Aktivität der Schülerinnen und Schüler im Fernunterricht ähnlich wie im Präsenzunterricht. Es gab jedoch auch Ausreisser in beide Richtungen. Jugendliche, die mit persönlicher Anleitung vorher im Präsenzunterricht gute Resultate erzielt hatten, kriegten plötzlich nichts mehr oder nur wenig auf die Reihe, während andere, die vermutlich aus Hemmung vorher wenig gezeigt hatten, plötzlich kontinuierlich gute Resultate abgeben konnten.

Wie Resultate aus meinem Fernunterricht klingen, habe ich auf einer speziellen Seite zusammengestellt. Ich danke allen Schülerinnen und Schülern, die mir erlaubt haben, diese zu veröffentlichen. Sie ermöglichen damit den wichtigen Diskurs zu Grenzen und Möglichkeiten des Fernunterrichts im Fach Musik. Auch auf Youtube wurden einzelne

Beispiele des "Baselbieter Fernunterrichts" veröffentlicht.










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