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Ein spezieller Schulanfang

Foto: Daniel Nussbaumer



Alles ist im Fluss. Das hat sich am heutigen Schulanfang auf schöner Weise gezeigt. Nach meinem Urlaub rund um meinen 50. Geburtstag hat sich an unserer Schule viel verändert.. Selten wurden am ersten Schultag derart viele neue Lehrpersonen vorgestellt wie am heutigen ersten Schultag. Auch das Rektorat ist seit Anfangs August neu besetzt.

Es stehen wichtige Projekte an. Der Kanton Baselland wird  sich die nächsten Jahre intensiv um „WEGM“ (Weiterentwicklung der Maturität), die neue Maturreform kümmern müssen. Ich kann mich noch gut an die letzte große Reform, dem MAR (eidgenössisches Maturitätsanerkennungsreglement), erinnern. Damals wurden die alten Maturitätstypen (A,B,C,D,E) abgeschafft, und neu Schwerpunktfächer eingeführt. Die damalige  Einführung des Schwerpunktfachs Musik bedeutete für das Gymnasium Muttenz einen Quantensprung in der musikalischen Ausbildung. Viele ehemalige Absolventinnen und Absolventen dieser Ausbildung  haben nach dem Gymnasium professionelle Ausbildungen an Musikhochschulen absolviert und sind teilweise heute selber als Musikerinnen und Musiker oder Lehrpersonen tätig, leiten selber Chöre und sind solistisch oder in Bands aktiv.

Der Zufall oder das Schicksal will es, dass aktuell gerade zwei ehemalige Schüler in meiner unmittelbaren Nähe aktiv geworden sind. Die singstimmen baselland, die ich über zwanzig Jahre geleitet habe,  werden künftig von einem ehemaligen Schüler dirigiert werden und am Gymnasium ist aktuell auch ein Ehemaliger frisch zur Musikfachschaft dazugestossen. Es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn sich zeigt, dass die eigene Arbeit von Jüngeren weitergeführt wird, die quasi aus dem eigenen Haus stammen. Andererseits komme ich mir dabei langsam schon auch etwas alt vor.

Das Fach Musik gehört seit je her zur Ausbildung an einem  Gymnasium dazu, und wir dürfen gespannt sein, wie es sich mit der neuen Reform weiterentwickeln wird. Seit die Corona-Krise überwunden ist, ist mir persönlich das Musizieren in Gruppen fast noch wichtiger geworden denn je. Die körperliche Präsenz ist hier besonders gut spürbar und stellt für mich eine sehr sinnvolle Ergänzung zu unserer immer technischer geprägten Welt dar.

Nach meiner Beobachtung sind gleichzeitig  viele junge Menschen das aktive Musizieren nicht mehr gewohnt, ganz im Gegensatz zu einer gewissen, musikalischen Konsumhaltung, die oft stark spürbar wird.  Wege zu finden, wie das musikalische Eintauchen und Erleben in der Gruppe gut möglich werden kann, finde ich auch heute noch herausfordernd und spannend. Wenn das gelingt, sind Momente intensiven Erlebens möglich.. Alles ist im Fluss oder wie wäre es mit dem alten Spruch: „Himmel und Erde müssen vergehen, aber die Musica bleibet bestehn". Ein Mythos? Wunschtraum? Veralteter Text? Überholt? Unumstößlich?

Wir werden es sehen…

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