Kürzlich bin ich auf ein paar meiner alten Aufsatzhefte gestossen. Sie stammen aus dem Jahr 1985. Zu dieser Zeit besuchte ich in Muttenz die fünfte Klasse der Primarschule. Das Schulhaus bestand damals aus einigen einfachen, provisorisch errichteten Barracken, in denen im Winter die Wasserleitungen einfroren und einer Turnhalle, deren Wellblechdach regendurchlässig war. Trotzdem habe ich die Primarschulzeit in positiver Erinnerung behalten. Wir sangen viel und unserer Lehrer gestaltete einen vielfältigen Unterricht. Begonnen bei Bohnenpflanzprojekten über den Bau eines Vogelhäuschens bis zu Feldexperimenten wie dem realen Vermessen eines Kilometers ist mir Vieles bildhaft präsent in Erinnerung geblieben. Auch die Rechtschreibung war ein zentrales Element im Unterricht. Jeden Samstag Morgen gab es nach klassischer, heute teilweise schon fast verpönter Manier ein Diktat zu einem spezifischen Rechtschreibthema. Das Schreiben von Aufsätzen gehörte ebenfalls zu den regelmässig ausgeübten Disziplinen. Zwei ganze Hefte voll davon habe ich gefunden. Wir konnten dabei unserer Phantasie ziemlich freien Lauf lassen. Die Geschichte musste einfach stimmig und die Sätze korrekt geschrieben sein. Manchmal gab uns der Lehrer auch ein Thema wie zum Beispiel "Vater und Sohn" vor oder zeigte uns eine Bildergeschichte zur Umsetzung. Auf diese Weise ist vermutlich der Aufsatz "Wie der Vater seinen Sohn zu Bette brachte" zu Stande gekommen. Liebe Lehrerinnen und Lehrer, bitte fördert auch heute das kreative Schreiben; die Kinder werden es euch danken!
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