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von Jürg Siegrist

Zauberflöte 1986 und 2018


Heute lief am Fernsehen die Zauberflöte der Salzburger Festspiele. Die Wiener Sängerknaben als "die drei Knaben", der Schweizer Tenor Mauro Peter, der seine Laufbahn beim Knabenchor Luzern begonnen hat, die Schauspielerin Birgit Linauer, die wir mehr durch Zufall in den Ferien kennengelernt haben waren auch mit von der Partie. Die Regie hat Lydia Steier, die auch schon in Basel inszeniert hat. Die ganze Geschichte wird aus der Sicht der drei Knaben mit ihrem Grossvater aufgerollt, was die Rolle der drei Jungs wesentlich aufwertet. Aus einem Märchen wird am Ende ein Albtraum. Ein etwas ungewohnter Verlauf des Stoffs, der ursprünglich im positiven Geist der Aufklärung geschrieben wurde.

Damals, 1986, hat Jean-Claude Auvray, der kurz vorher mit einer Inszenierung der Lucia di Lammermoor mit der Blutjungen Eva Lind (die Aufführungen wurden auf Grund der grossen Nachfrage per Leinwand auf den Münsterplatz übertragen) bekannt geworden war, die Zauberflöte in Basel inszeniert. Auch er hatte für uns Knaben eine besondere Rolle vorgesehen. Wir waren in der Szenerie eines alten Musiktheaters die frechen Jungs, die immer und überall mit dabei waren. Im Sinne der Aufklärung führte Auvrays Konzept vom Dunkel ins Licht und am Schluss zu einer prachtvollen Erneuerung der gesamten Szenerie. Isolde Siebert, heute Dozentin für Gesang an der Musikhochschule Basel, sang die Königin Nacht, ein mitreissender aber teilweise auch etwas angetrunkener Armin Jordan hatte die musikalische Gesamtleitung. Für mich ist diese Zeit hinter den Kulissen und auf der grossen Bühne des Basler Theaters unvergesslich und prägend geblieben. Die Salzburger Fassung von 2018 mit ihrer Knabenzentrierung, einem technokratischen, tinguelyhaften Bühnenbild und Bezügen zu Basel hat vieles wieder in Erinnerung gerufen. Welcher bin ich wohl auf dem Zeitungsbericht der damaligen "Schweizer Jugend"?

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